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die Entstehung unserer frühen Bücher – Vorsicht, Nostalgie!

Von der Idee über die Verschriftung und Bebilderung bis hin zur Endfertigung geschah ab 2012 alles in Eigenregie und -produktion. Die sorgsame und aufwändige Arbeitsweise von Hand wich nach und nach effektiveren Methoden. Mit zunehmenden Beauftragungen von Druckereien wandte sich die Motivation von der händischen Buchproduktion weg hin zur verlegerischen Herangehensweise, indem weitere Personen in die Prozesse einbezogen wurden (Texte, Illustrationen). Inzwischen werden alle Ausgaben in professionellen Druckereien (nach)gedruckt.
Wir beschreiben hier noch einmal den Prozess der Herstellung der frühen Bilderbücher in Handarbeit bis etwa 2020. In jedem einzelnen Büchlein steckte viel Liebe und Hingabe.

So war es damals: von der Idee zum Buch

  1. Die Idee zu einer Geschichte wurde verschriftet, der Text weiter ausformuliert.
  2. Bilder wurden zu Papier gebracht: Es wurde (bisweilen am PC) gemalt, gezeichnet, skizziert (Aquarelle, Pastellbilder, Buntstiftzeichnungen u.a. – dies geschieht heute natürlich immer noch).
  3. Das Layout geschieht im PC: Bilder und Texte kommen zusammen.
  4. Die Buchseiten wurden ausgedruckt, sortiert und gefaltet.
  5. Die Seitengruppen („Bücher“) wurden vernäht zu fadengehefteten Blöcken.
  6. Der Buchdeckel wurde hergestellt – die Geschichten bekamen Halt.
  7. Der Buchblock wurde in den Deckel eingeklebt – das fertige Buch durfte bewundert werden.

In den meisten Fällen war die Idee zu einer Geschichte zuerst da. Manchmal wurde sie mit dem Stift aufgeschrieben, vorzugsweise aber mit der Tastatur. Nach und nach entwickelten sich Bilder dazu. Sie wurden als Originale auf Papier angefertigt oder am PC mit dem Editor KRITA und einem Art-Pad (Gaomon) kreiert. Originale Zeichnungen und Bilder wurden mit dem DIN-A-3-Scanner auf den Rechner übertragen und ggf. mit einem Programm für die Bildbearbeitung optimiert oder verändert.

Für das Büchlein “Wie Lilli und Willi sich trafen” wurden z.B. die originalen schwarz-weißen Strichzeichnungen am PC überhaupt erst aufwändig mit Farbe versehen.

Kein Scherz (aber Sie dürfen gerne schmunzeln): Für uns hatten sich selbst erarbeitete “word”-Vorlagen als Layout im 4-Seiten-Blocksystem für das Anlegen von Doppelseiten bewährt. Die Abfolgen der Seiten wurden im Laufe der Zeit immer weiter optimiert, so dass wir für variable Seitenzahlen gewappnet waren. Die jeweils erste und letzte Seite wurden bei der Herstellung zum Schluss in den Hardcover-Deckel eingeklebt. Dadurch gingen zwar zwei Bilder für die Gestaltung verloren, es ersparte aber die noch aufwändigere Produktion mit einem zusätzlichen fliegendem Blatt, was wiederum Kosten sparte. Der Buchblock wurde vor dem Druck dem jeweiligen Format angepasst, die Graupappe des Deckels von Hand geschnitten.
Unsere Geheimwaffe war der “Brother MFC-J533DW” – lange Zeit ein verlässliches Multifunktionsgerät (Drucker, Scanner und Kopierer), dessen Ergebnisse sich sehen lassen konnten. Leider hat der Gute sich aus der Produktion verabschiedet und man besitzt einen würdigen Nachfolger.
Meist setzte sich das Buchinnere aus zwei oder mehr Gruppen mittig gefalteter Doppelseiten zusammen, die zuvor akribisch auf ihre Reihenfolge überprüft und am Falz miteinander vernäht wurden.
Die fadengehefteten Blöcke wurden an der Nahtseite mit weiteren Klebestreifen versehen, welche später mit dem Umschlag / Deckel verklebt wurden. Diesen Umschlag bildeten zwei gleich große, auf das jeweilige Maß geschnittene Vollpappen (~ 1 mm größer als die Seiten selbst) und ein schmales Pappstück für den Rücken. Diese drei Teile wurden mit dem Coverbild zu einer Einheit verklebt. Das Deckblatt wurde zuvor im hauseigenen Verfahren von Hand cellophaniert (heiß aufgebracht). Jawohl: mit dem Bügeleisen. Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich. ;- )
Der Rücken (z.B. 0,6 cm x 11 cm) hatte stets einen deutlichen Abstand zum Vorder-u. Rückseitendeckel, was das Zusammenklappen des Büchleins erfordert (“Gelenk”). Das DinA-4-Coverbild (Vorder- und Rückseitenbild mit Rückenbeschriftung) ragte über die Pappen hinaus; es wurde an den Ecken noch in einer bestimmten Weise abgeschrägt. Das an den vier Seiten Überstehende wurde nach innen geschlagen und verklebt. Zuletzt wurde das Buchinnere eingeklebt: der Klebestreifen am Rücken eingeritzt und nur am Anfang des Buchblocks verklebt, so dass das Buch eine Fixierung im Deckel erhielt. Danach wurden auch die Vorder- und Rückseite mit Selbstklebefolie noch im vorderen Deckelbereich fixiert. Fertig!


nachhaltige Buchherstellung on demand

Warum schildern wir Ihnen den Prozess der Herstellung der Bilderbücher so genau? Nicht, um uns stolz auf die Schulter zu klopfen, dass wir der Herstellung mächtig sind. Sondern um ein Bewusstsein zu schaffen, wie viel Mühe in unsere Kinderbücher hineinfließt (bzw. geflossen ist). Dabei wurde darauf geachtet, keine unnötigen Ressourcen zu verschwenden. Das bedeutet, dass wir Druckertinte und Papier erst dann in Gebrauch nahmen, wenn eine Bestellung vorlag. So trugen wir schon bei der Herstellung der Bilderbücher unseren Teil zum Umweltschutz bei.

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